Vorstellung der Gemeinde
Aus der Geschichte der Gemeinde Wittenbeck
Erstmals wurde Wittenbeck 1273 urkundlich erwähnt. Die betreffende Urkunde (Mecklenburgisches Urkundenbuch Nr. 1297) stellte Bischof Hermann I. von Schwerin aus.
Laut Deutung von K. Jansen ist der Name „Wittenbeck“ aus dem Nordischen abgeleitet und bedeutet „Waldbach“. Dies passt insofern gut, da das Dorf in seiner ganzen Länge an einem aus der Diedrichshäger Kühlung herabkommenden Bach, also einem richtigen Waldbach, liegt. Eine andere Erklärung findet man bei Karl Baumgarten, er nennt Wittenbeck das „Dorf am weißen Bach“. Aus beiden Erklärungen geht also hervor, dass der Ort seinen Namen dem Bach verdankt.
Es ist davon auszugehen, dass Wittenbeck zunächst für einige Jahrhunderte zu dem umfangreichen Landbesitz des Klosters Doberan gehörte.
Nach der Einführung der Reformation auf dem historischen Landgang an der Sagsdorfer Brücke bei Sternberg im Jahre 1549 ging das reiche Kirchgut mit Ausnahme von drei Klöstern in den Besitz der Herzöge von Mecklenburg über. Das Kloster Doberan wurde 1552 durch Herzog Johann Albrecht I. vereinnahmt und der einstige Landbesitz des Klosters fortan durch ein herzögliches Amt verwaltet. Auf diese Weise war das Dorf Wittenbeck bis zum Jahre 1918 Bestandteil des Hausgutes der Herzöge.
Nach Angabe des großherzöglichen Mecklenburgischen Finanzministeriums in Schwerin hatte Wittenbeck im Jahre 1885 171, 1895 166 und 1905 167 Einwohner. Aus einem Bericht des Staatsarchivs Schwerin geht hervor, dass sich die einklassige Schule zu Wittenbeck 1920 aus 62 Schülern (30 Knaben und 32 Mädchen) zusammensetzte. Von 1930 bis 1945 verfügte Wittenbeck sogar über zwei Schulen. Die erste Schule befand sich in der Straße zur Kühlung und die zweite in der Kühlungsborner Straße.
Die Gemeinde Wittenbeck heute
Der Ort Wittenbeck mit seinen Ortsteilen Klein Bollhagen, Hinter Bollhagen und Wittenbeck liegt nahe der Ostsee und grenzt südwestlich an das Landschaftsschutzgebiet „Kühlung“ , östlich an die „Wittenbecker Tannen“ und nördlich an Klein Bollhagen. Die Gemeinde hat eine Fläche von 9,94 Quadratkilometern und ist jeweils ca. vier Kilometer vom Ostseebad Kühlungsborn und Heiligendamm entfernt. In Wittenbeck leben etwa 765 Einwohner.
Der Ort Wittenbeck mit seiner Umgebung hat sich seit vielen Jahren als Tourismusgebiet profiliert, die Ostseeküste und die Kühlung liegen direkt vor der Haustür. Als erholsamer Urlaubsort ist Wittenbeck also ideal für den Wander- und Wasserfreund.
Der Wald „Kühlung“ hat in der Gemeinde einen hohen Erholungswert. Er ist ein wichtiger Regler des Wasserhaushaltes und des Sauerstoffgehaltes der Luft. Die Kühlung spendet Schatten und Ruhe. Durch ihre besondere Lage ist sie ein beliebtes Ausflugsziel für die Einwohner und ihre Gäste.
Unmittelbar an den ehemaligen Campingplatz grenzt der Wald „Wittenbecker Tannen“. Dieser trägt dazu bei, die Gegend erholsam und reizvoll zu gestalten. In allen drei Ortsteilen von Wittenbeck befinden sich Ferieneinrichtungen und Privatunterkünfte.
Für die sportliche Betätigung stehen ein Sportplatz, ein Reitplatz und seit 1996 ein Golfareal mit einer 18-Loch-Anlage und zwei 9-Loch-Anlagen zur Verfügung.
Der Strand ist etwa 2,5 Kilometer lang und seine Steilküste ist ca. 4 bis 8 Meter hoch. Geschützt wird die Steilküste durch die Anpflanzung von Sanddorn und anderen Sträuchern und Gehölzen. Die Strandfläche selbst ist naturbelassen.
Das umfangreiche Grundwasservorkommen der Gemeinde wird zur öffentlichen Trinkwasserversorgung genutzt. Im Ortsteil Hinter Bollhagen befindet sich das Wasserwerk Kühlung, welches die Städte Bad Doberan, Kühlungsborn und andere umliegende Gemeinden mit Trinkwasser versorgt.
– Dieser Text wurde entnommen aus dem Buch „Küstengemeinden. Unterwegs im Versorgungsgebiet der Stadtwerke Rostock AG“ vom Verlag Redieck & Schade GmbH, Herausgeber: Stadtwerke Rostock Aktiengesellschaft –